Ich weiss, der Begriff ist langsam inflationär geworden. Doch, das hat auch seine Gründe.
Dankbarkeit und Achtsamkeit : Diese zwei Begriffe haben mich die letzten Jahre geprägt, wie keine anderen.
Ich habe versucht sie zu verinnerlichen und so für mich zu nutzen. Um zu verstehen warum, stelle
ich euch eine Frage.
Welche Menschen sind unzufrieden in ihrem Leben?
Die Undankbaren und die, die nie im Jetzt Leben. Das heisst, die Menschen für die Dankbarkeit und Achtsamkeit Fremdwörter sind. In der Zeit, in der wir
Leben ist es verdammt schwer, sie nicht zu vergessen, das gebe ich natürlich zu. Aber es reicht schon, wenn sie einem im richtigen Moment wieder einfallen.
Dankbarkeit: Viele scheuen den Gedanken, sich zu bedanken. Man will nicht in einer Schuld stehen, dabei ist Dankbarkeit eine
Voraussetzung um ein zufriedenes Leben zu führen. Immer wenn jemand etwas wahnsinnig schönes, unerwartetes, freundliches, selbstloses für mich tut, entsteht dieses Gefühl geliebt zu
werden. Ich gehöre zu den Menschen, die sich täglich gefühlte hundert Mal bedanken, einige nervt das schon. Ich nenne es Anstand und Wertschätzung. Ein Danke zu bekommen freut jeden, also freut
es auch den Dankbaren. Wenn ich dankbar bin für alles was ich habe, wie könnte ich unglücklich sein? Ich wage es zu behaupten, dass undankbare Menschen nicht glücklich sein können.
Niemals.
Ich muss zugeben, wenn es Tage gibt, an denen es mir richtig mies geht, bin ich undankbar. Und wie. Nur ist das in diesem Moment schwer zu erkennen. Zumal es für unser Gehirn einfacher ist, zu
jammern statt das Gute zu sehen. Ich sehe an solchen tagen all das Negative und vergesse dankbar zu sein. Das fällt an solchen Tagen besonders schwer, ich weiss. Versuche es dir aber zur
Gewohnheit zu machen. Sei es beim Aufstehen oder jeden Sonntag, oder halt nur wenn es dir schlecht geht, alles aufzuschreiben. Auch ich muss mich manchmal bewusst dazu „zwingen“, mir vor Augen zu
führen wofür ich dankbar bin. Obwohl das wahrscheinlich das Letzte ist, worauf du gerade Lust hast, wenn alles bergab zu gehen scheint. Dein Gehirn wird sich dagegen sträuben, denn es will jetzt
im Mitleid baden, es wird sich wehren. Dann beginne mit den grundlegendsten Punkten, wie: Ich bin dankbar dafür ein Dach über dem Kopf zu haben, genügend zu Essen, meine Familie, meine Freunde
etc. Das Schöne daran ist, je mehr man aufzählt, desto mehr Dinge fallen einem ein und ebenso die scheinbar kleinen Dinge. SO geht es mir zumindest. Es ist so ein kleines Wort und so ein grosses
Gefühl. Erstaunlich was es alles bewirken kann. So mach dir eine Liste, oder zähle in Gedanken alles auf. Du wirst sehen, es werden viel mehr Punkte auf der Liste sein, als du Anfangs glauben
magst. Indianerehrenwort. Wenn du dir das angewöhnst, wird es zu einer Routine und irgendwann wirst du von selbst Dankbar sein, ohne dich selbst daran erinnern zu müssen.
Achtsamkeit:
Mit diesem Begriff ist dieses Gefühl gemeint, wenn man völlig im Hier und Jetzt ist. Man nimmt gerade alles um sich ganz bewusst wahr. Man schweift nicht ab in Gedanken und ist völlig gelöst,
weil man gerade weder in der Vergangenheit noch in der Zukunft verweilt. Was uns sonst leider zu oft passiert. Kennt ihr dieses Gefühl?
Ich muss zugeben, mit diesem Wort habe ich mehr Mühe. Ich vergesse es zu oft. Also habe ich meine Tricks, dass mir dies nicht passiert. Ich habe mir angewöhnt immer beim Zähne putzen und beim
Duschen, achtsam zu sein. Irgendwann kommt das automatisch, du gehst in die Dusche und dir fällt ein, jetzt Achtsam zu sein. Du kannst auch ganz bewusst deinen Gedanken lauschen. Nehme wahr, was
du gerade denkst, das hilft, zu verstehen, was gerade in dir vorgeht. DU lernst dich besser kenne, du wirst konzentrierter und dein Gehirn wird leistungsfähiger, wenn du immer wieder Achtsam
bist. Das nächste Mal, wenn du die Zähne putzt oder auf dem Klo sitzt oder wenn du deinen Wecker stellst, vor dem zu Bett gehen oder wenn du morgens aus dem Haus gehst, erinnere dich daran
Achtsam zu sein. Achtsamkeit hilft mir auch beim Essen, kennt ihr diese Menschen die ihr Essen regelrecht herunterschlingen, so ein Mensch bin ich. Ich finde das schrecklich und trotzdem fiel es
mir immer sehr schwer, langsam zu essen (Ich liebe essen einfach zu sehr). Wenn ich achtsam Esse, nehme ich jeden Bissen genussvoll wahr, ich spüre, wie es sich in meinem Mund anfühlt, wie ich es
kaue, wie es schmeckt, wie es seinen Geschmack vielleicht verändert. Wenn ich das so mache, ist das Essen plötzlich etwas ganz besonderes, etwas kostbares, weil ich ihm die Aufmerksamkeit und die
Zeit schenke, geschätzt und wahrgenommen zu werden. Dasselbe gilt für Mitmenschen, wenn wir ihnen achtsam zuhören, schenken wir ihnen unsere 100% Aufmerksamkeit, nichts lenkt uns ab, wir sind
voll und ganz bei diesem Menschen, nehmen ihn wahr. Seine Stimme, seine Mimik, seine Gefühle und was er sagt. Man ist ganz bei der Sache, man ist konzentriert und ruhig, man kann mal
"abschalten", herunterkommen. Und auch die andere Person freut sich, wenn sie gesehen und wertgeschätzt wird. Wer mag das nicht?
Fällt euch das schwer oder ist das für euch selbstverständlich?
Da ich oft ein ziemlich gestresster Mensch bin, halft es mir, mir durch Achtsamkeit Ruhe und Gelassenheit zu erlauben.
Seit ich die tiefe Bedeutung der Dankbarkeit verstanden habe, bin ich dankbar für so vieles. Meine Liste ist unglaublich lang, nicht jeden Tag gleich lang, aber das ist ganz normal.
Ich wünsche mir für jeden von euch, dass ihr Dankbar seid und achtsam durchs Leben gehen könnt. Zumindest manchmal oder immer öfter.
In Liebe eure Nana
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