Mal ganz ehrlich wer kennt ihn nicht? Den Arschtritt den man braucht aber eigentlich nicht will.
Diesen Blog und auch mein Buch habe ich nur dank einer wunderbaren Freundin endlich durchgezogen.
Ich lernte Steffi 2018 auf meiner Reise durch Bali kennen. Wir zwei Dummies verstanden uns auf anhieb und reisten ein Stück zusammen.
Als ich vor ein paar Wochen einen Post auf Instagram veröffentliche, in welchem ich nach einem neuen Job suchte, schrieb Steffi mich an: Fängst du jetzt endlich mal was online an damit wir nach dem ganzen Wahnsinn nach Bali können???
Denn sie wusste, dass das schon lange mein Wunsch war, zu schreiben und daraus etwas zu machen.
Ich hatte gleich ein Dutzend Ausreden parat.. Ja was denn? Ich kann nichts..und so weiter.
Doch sie liess nicht locker. Sie gab mir einige Ideen, doch tief in mir drin wusste ich, was ich wollte. Ich hatte es nur verdrängt, aus Angst zu scheitern. Ich wollte einen Blog und endlich mein erstes Buch veröffentlichen, welches ich schon 2017 begonnen hatte. Ich wusste, das sie Recht hatte. Danke Steffi, ohne dich gäbe es weder diesen Blog noch mein Buch.
Wieso wehren wir uns gegen etwas, was wir wirklich wollen?
Warum ist es so schwer den Arsch hoch zu kriegen?
Wieso bemitleiden wir uns so gerne selbst? Und warum sagt kaum jemand etwas dazu?
Warum brauchen wir überhaupt diese Arschtritte?
Ich glaube Arschtritte sind etwas vom Besten was es gibt. Klar noch schöner wäre es, wenn es sie gar nicht brauchte. Aber es braucht sie leider. Und deswegen schön, dass es sie gibt. Menschen die dir sagen was du nicht hören willst, du aber hören musst. Was wären wir nur ohne solche Menschen und ohne Arschtritte. Wir wären in 20 Jahren immer noch da wo wir jetzt gerade sind, immer noch hier und würden uns drücken, nicht trauen und uns selbst bemitleiden.
Keiner würde zugeben, dass er gerne einen Arschtritt bekommt. Zumindest nicht in diesem Moment, es dauert immer eine Zeit bis man sich eingestehen kann, dass man ihn bitter nötig hatte. Und warum? Weil die arschtretende Person verdammt Recht hat. Und unser Stolz hat so seine Probleme damit, nicht recht zu haben.
Als ich während der Ausbildung meinen Ausblidungsplatz kündigte weil es mir dort ziemlich mies ging, bekam ich ein Paket nach Hause. Kein Absender, nichts. Ich öffnete das Paket und darin war ein Buch mit dem Titel "Halt den Mund, hör auf zu heulen und lebe endlich!" von Larry Winget. Nur das Buch sonst nichts. Ich fühlte mich kurz gekränkt. Mir geht es schlecht und jemand meinte ich brauche einen Arschtritt. Nach ein paar Seiten, wusste ich von wem das Buch war. Es konnte nur mein Grossvater sein. Der einzige Mensch der mir mein Leben lang die besten Arschtritte verpasste. Als Kind habe ich oft nicht verstanden warum er das tut, denn es verletzte mich. Sogar als Teenager ertrug ich es nicht. Doch nach diesem Buch habe ich es verstanden. Er meinte mit dem Buch, ich solle aufhören mich selbst zu bemitleiden und selbst die Verantwortung tragen, statt anderen die Schuld zu geben.
Ich musste einsehen, dass wirklich jeder einzelne Arschtritt von ihm nötig war und mir schlussendlich half ( Auch wenn ich das vor ihm natürlich nie zugeben könnte). Ich möchte damit sagen, hört sie euch an, wenn ihr schon so mutige, ehrliche Menschen um euch habt. Wenn ein nahender Mensch euch sagt, du bist selbst für dein Leben verantwortlich oder hör auf rum zu heulen, dann hört auf das, was sie sagen. Sie meinen es nur gut. Es ist schön Verständnis zu bekommen, aber bringt einen halt nirgends hin. Arschtritte hingegen schon, sie zwingen euch dazu endlich anzufangen oder endlich etwas zu beenden, euch nicht mehr zu bemitleiden oder einen mutigen Schritt zu wagen, nervige Eigenschaften loszuwerden und noch vieles mehr.
Liebe Arschtritte und liebe arschtretende Menschen, schön dass es euch gibt.
In Liebe eure Nana